04.11.2006 Memmingen Kaminwerk

Rockabend Concerts hat mal wieder geladen. Diesmal nach Memmingen. Premiere sozusagen. Hochkarätige Gäste werden mit Beyomnd Fear und Vicious Rumors auch erwartet. Doch irgendwas ist wohl schiefgegangen. Die Halle war nur spärlich gefüllt. Wahrscheinlich ist der Weg nach Memmingen vielen Kaufbeurern zu weit, und zu den Memmingern selbst hat es sich anscheinend noch nicht herumgesprochen dass auch in ihrer Stadt ordentlich gerockt wird. Nun die genauen Gründe warum sich nur so wenige in das Kaminwerk verirrt haben werden wohl für immer im Dunklen bleiben.

Den Abend eröffneten die Lokalen Mittelalter-Rock Kumpanen Cumulo Nimbus. Der Sound von Cumulo Nimbus ist eigentlich eine zimlich geniale Mischung aus der Härte von In Extremo und der Spielfreude und eingängigen Melodien von Schandmaul. Eigentlich deshalb, weil das Dargebotene wohl nicht unbedingt in das Erwartungsschema der (wenigen) angereisten passen dürfte. Mittelalterrock ist nicht jedermanns Sache. Um so verwunderlicher dass dies der Stimmung keinen Abbruch tat. Gut, von ausrastender Meute zu sprechen ist wohl übertrieben, für Meute waren einfach zu wenige da. Und noch dazu sollten mit Couragous, Vicious Rumors und Beyond Fear noch drei weitere Acts folgen. Eigentlich nur schade, dass kaum einer die Texte von Cumulo Nimbus kannte. Sonst hätte der Rest der Halle wohl auch zum genial eingängigen Sauflied im Wirtshaus dem Stampfer Mondsucht und dem fast schon epischen Feuerteufel mitgegröhlt. Das mit der Bekanntheit dürfte sich in nächster Zeit sicher ändern. Von Cumulo Nimbus werden wir bestimmt wieder hören.

Nach kurzer Umbaupause der zweite Teil des Abends: Courageous. Jetzt wurde es Laut! Was für ein Übergang! Von verspielten Mittelalterklängen zu brachialem Metall! Leider liessen Courageous an Spielfreude und Einsatz zu wünschen übrig. Sorry, aber die Anwesenden können nichts für das Wegbleiben der Anderen. Also spart euch das Gehabe. Musikalisch gabs Thrash Metal mittlerer Härte. Nichts Aussergewöhnliches aber an sonsten ganz ordentlich. Zum Schluss der Show wurden noch mit Yellow Submarine die Beatles fachgerecht geschlachtet. Eine grausame Hinrichting. Klasse!

Gleich darauf ging es richtig zur Sache. Die Trash-Veteranen Vicious Rumors mal wieder zu Gast im Allgäu. Ohne viele Worte zu verlieren. Ein Kracher jagt den Anderen. Und was für ein Sympathischer Grinsekuchen am Mikro! Spaß pur. Ein paar alte Kracher haben Vicious Rumors auch dabei. Was will man mehr. Und im Gegensatz zu Courageous kein Anzeichen von Frustration angesichts der leeren Halle. Danke für das Engagement!

Hmm.. Ach ja, da war noch was. Beyond Fear treten ja auch noch auf. Nun einigen der Wenigen war das wohl zu viel. Die verließen schlichtweg während der Show die Halle. Lag wohl an der späten Stunde. Es war immerhin schon kurz nach Mitternacht. In Memmingen muss man um die Zeit wohl ins Bett. Was bekam der Rest noch geboten? Einen bestgelaunten "Ripper" mit ebenso gutgelaunten Mitstreitern, jedoch um so weniger eigenem Material. Angekündigt war eine Show mit "Judas Priest" und "Iced Earth" Einlagen. Nun Beyond Fear entpuppten sich in Wirklichkeit als die derzeit bestbesetzte Coverband im Metalbereich. Schade eigentlich, denn die wenigen eigenen Stücke von Beyond Fear waren echte Kracher. Irgenwie nicht so richtig der Bringer.
Zugegeben, Vicious Rumors hatten die Messlatte auch ganz ordentlich nach oben verschoben. Naja, vielleicht haben Beyond Fear das nächste Mal genug Meterial für eine "richtige" Show.



Der Schädelstrolch