11.12.2004 Kaufbeuren Zeppelinhalle

Jetzt ist es rum. Rage sind wieder weg. Natürlich nicht ohne eine Halle voller durchgeschwitzter abgekämpfter Langhariger zu hinterlassen. Recht so. Und das obwohl der Abend unter nicht so guten Vorzeichen begann. Das Wetter war einfach lausig. Es war schweinekalt, und ein Nebel wie in der Waschküche am Waschtag. Das war dann wohl der Grund warum die bangwillige Meute erst relativ spät eintrudelte. Na ja, ist ja auch keinem der mehr als nen Katzensprung anreisen muss zu verübeln. Pünktlich gegen 20:00 Uhr begannen The Ordeal als erste Supportband mit ihrer Show. Obwohl sie sich redlich bemühten gelang es ihnen nicht so recht in Kaufbeuren irgendwen vom Hocker zu hauen. Wahrscheinlich war ihr Sound einfach ne spur zu alltäglich. Es könnte allerdings auch an der zu disem Zeitpunkt noch spärlich gefüllten Halle gelegen haben. Wie dem auch sei, der Wirt dürfte sich gefreut haben. Ne mäßige Band steigert meist den Bierkonsum. Irgend so ein Ferkel schien die Band wirklich schlecht gefunden zu haben. Wie sonst erklärt es sich dass dieser den Halleneingang mit Fritten und irgend etwas grünem verziert hat. War garantiert kein Strolch. Schäm dich! Mit Biertrinken und Ratschen war der Gig von The Ordeal auch schon vorüber. So richtig traurig war darüber scheinbar keiner.

Nach kurzer Umbaupause (So 2 Bier lang) betraten Dead Soul Tribe die Halle. Dead Soul Tribe agierten technisch wesentlich ausgefeilter als The Ordeal. Da fiel der auf die zwei Bier der Umbaupause notwendige Gang zum stillen Örtchen schon wesentlich schwerer. Dead Soul Tribe hantierten mit sehr melodiösem und eher melancholischem Sound. Aber mal ehrlich: So richtig klasse waren die doch auch nicht. Ok, sie hatten sogar eine gewisse Fangemeinde dabei, und in den vordersten Reihen kam zumindest so was ähnlches wie ein Moshpit zusammen. Ausserdem hatte sich die Zeppelinhalle in der Zwischenzeit doch ganz ordentlich gefüllt. Irgend etwas hat jedoch gefehlt, um richtig Stimmung aufkomen zu lassen. Wie bereis gesagt, der Wirt wird seine Freude daran ghabt haben. Etwa gegen 21:45 Uhr war der Spuk dann auch schon vorbei. Immerhin erhielten Dead Soul Tribe sogar einige Rufe nach Zugabe. Jedoch war niemand so richtig traurig dass Dead Soul Tribe nicht noch einmal auf die Bühne stiegen.

Zwischenzeitlich machte sich ein wenig enttäuschung in der Halle breit. Wenigstens ist in Kaufbeuren der Getränkestand halbwegs bezahlbar. Als jedoch etwa gegen 22:00 Uhr das Licht gedimmt wurde drängten sich viele bereits ungeduldig vor der Bühne. und dann brach die Hölle los. Mike und Viktor betraten die Bühne, dicht gefolgt von Peavy. Keine Ahnung, ob es an Peavy's Glatze oder Mikes wuscheligem Irokesenschnitt lag, die Meute tobte. Komischerweise noch bevor die Herren Rage auch nur einen einzigen Ton zum Besten gegeben hatten. Das Intro vom Band war aus, ein kurzer Moment Stille und dann: Rums! Mit Great Old Ones hatte der Wahnsinn einen Anfang bekommen. Und spätestens beim darauffolgenden War of Worlds stand wohl niemand mehr still. Der Sound war super abgemischt und die Lautstärke genau richtig. Kurzum dauerbangen war angesagt. Lediglich bei Mr. Supermike Terrana's obligatorischen 7 Minütigen Schlagzeugsolo konnte man noch mal kurz ausruhen. Ulkiger Gag am Rande: Nach dem Schagzeugsolo trat Mike mit silbefarbigem Supermanumhang den Drummer von Dead Soul Tribe ebenfalls im Superheldenoutfit aus der Halle. Brüll, die Meute Tobt. Wie gesagt, Mike der Trommelclown. Vor lauter Bangen ist mir jetzt die genaue Setlist entfallen. Ich versuche trotzdem mal zusammenzubekommen was Rage so alles zum Besten gaben. Spontan fällt mir da wieder ein: The Missing Link, See you in Heaven or Hell, Soundchaser, Black In Mind, Straight to Hell, Don't Fear the Winter, Paint the Devil on the Wall . Das war natürlich nicht alles. Welchen Strolch interresiert das auch. Rage legten ein Best of Set hin, dass sich gewaschen hatte. Ein Knaller folgte auf den nächsten. Schade dass schon gegen 23:30 Uhr mit From the Cradle to the Grave der reguläre Set zu Ende war. Glücklicherweise ließen sich Peavy und seine Mannen nicht lange zur Zugabe bitten. Rage beendeten den Gig mit dem Song, mit dem sie in letzter Zeit die meisten Auftritte beenden: Higher than the Sky . Und das war gut so. Denn nach Higher than the Sky war wohl auch der letzte Metalhead vom mitgrölen heiser. So kam es dass wir zimlich genau um 24:00 Uhr die Halle verließen. Total Fertig. Wie sich das nach einem geilen Konzert halt so gehört. Bilder vom Gig gibt's hier hoffentlich auch bald.

Der Schädelstrolch


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